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1. Badische Sagen - S. 32

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Doch lange lebte Notburga in ihrer Grotte, fortwährend wohltätig wirkend. Eines Tages im herbste aber, als die Blätter fielen, da kam auch Notburga zu sterben. Noch einmal sprach sie zu dem Volke, das sie anbetend umgab: „fluch für mich ist jetzt die Erntezeit gekommen; darum vernehmet meinen letzten willen. Nach meinem Tode legt meine entseelte hülle auf einen wagen mit zwei Stieren bespannt, die noch kein loch getragen haben, und Iaht diese ohne Leitung ihren sdeg suchen. Der Ort, wo sie halt machen, sei dann der meines Grabes, und darüber sollt ihr ein Kirchlein bauen zum Gedächtnis der Wunder, die der Herr an mir getan.“ Da schwebten die Engel zu ihr herab, hüllten die Ceiche in ein königliches Gewand, setzten ihr eine Königskrone auf das Haupt, stellten den Sarg auf einen neuen wagen, der mit zwei schönen, weihen Stieren bespannt war. Langsam bewegte sich der Zug des weinenden Volkes mit der teuren Toten an dem Ufer des Stromes entlang. Die Engel sangen ihre himmlischen Chöre dazu, die Glocken der umliegenden Kirchen fingen von selbst an zu läuten, und frische, blühende Rosen bedeckten auf einmal den Sarg. Siehe, da standen die Stiere still, und wo sie anhielten, ward der Leichnam der heiligen zur Erde bestattet und über ihrem Grabe die Kirche von hochhausen erbaut. w. Glock, Dotburga, ein Bild aus Badens Sagenroelt.

2. Badische Sagen - S. 16

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Der treue Rabe von Stolzeneck. n dem Rittersaale der Burg Stolzenech, die unweit Zroingenberg am Neckar liegt, stand der Ritter Ottmar, oon ftopf dis zu den süßen in Stabl gerüstet; denn er wollte ausziehen zu ritterlicher fehde. Im Hofe waren die Rosse gesattelt und harrten ungeduldig ihrer Reiter, vor dem Ritter aber stand seine Schwester Milliswinde und knüpfte ihm eine Schärpe um, die sie selbst für ibn gefertigt, und die sie ibm mitgab in den Kampf, daß er ibrer gedenke und sie nicht vergesse; denn sie batte außer ibrem Bruder niemand mebr, der ihr verwandt gewesen wäre, lbre Eltern rubten längst in Kübler Gruft, und ibr Bruder war ibr einziger Schirm und Schutz auf dieser Welt, weshalb sie auch an ibm bing mit treuer Hiebe. Bis sie die Schärpe umgeknüpft batte, sprach sie: „Lebe rvobl, und kebre bald und gesund beim. Ich barre deiner in Sehnsucht und im stillen Gebete für dein Jdobl. Himm aber meinen Raben mit dir, bis du zwei Stunden von der Burg entfernt bist, und laß ibn dann fliegen, dah er zu mir heimkehre. Er wird mir so deinen letzten Gruß bringen, und das kluge Tier wird alle Tage diesen weg machen, und wenn du heimkehrst, dich zu= erst erblicken und mir dann deinen ersten Gruß auch wieder bringen.“ Ritter Ottmar versprach zu tun, was seine Schwester verlangte, drückte sie nocheinmal an seine Brust, eilte dann in den Hof, schwang sich auf sein Roß und zog mit seinen Reisigen von dannen. Williswinde lag am Fenster und schaute den Abziehenden nach, indem sie für deren glückliche Heimkehr das Gelübde einer frommen Wallfahrt tat. So lange sie die Ritter

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 352

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
352 oder Kurbelstange h verbunden, die an einem Zapfen der Radkurbel befestigt ist; sie wandelt die hin- und hergehende Bewegung in eine kreisförmige um und setzt die Triebräder i in Bewegung. (Eine ähnliche Umwandlung vollzieht sich beim Spinnrad und der Drehbank). Vben am Dampfkessel befindet sich das S i ch e r h e i 1 s v e n t i l m. Ls wird durch schwere Gewichte zugehalten, öffnet sich aber, wenn der Dampfdruck zu groß wird, und beugt so dem Zerplatzen des Aeffels vor. — Ist die Dampfmaschine im Gang, so schiebt sie selbst (durch excentrische Scheiben) die Schieber hin und her und regelt dadurch das Zuströmen des Dampfes in den Cylinder. Lbenso setzt sie Pumpen in Bewegung, welche stets das nötige Wasser in den Dampfkessel hinein- pressen. — Feststehende Dampfmaschinen erzielen mittels des Augelregulators und des Schwungrades einen gleichmäßigen Gang. — Die Stärke der Dampfmaschinen bemißt man nach „Pferdekräften". Vom Magnetismus. Name. Anziehung. Pole. Künstliche Magnete. Kompaß. Der Magnet hat feinen Namen von der Stadt Magnesia in Kleinasien. Dort fand man schon im Altertum schwärzliche Eisensteine, welche die merkwürdige Eigenschaft besitzen, kleine Elsenstücke anzuziehen und festzuhalten. Das sind die natürlichen Magnete. Auch im Erz- gebirge, Harz, Ural und in den Gebirgen Norwegens und Spitzbergens findet sich Magneteisen. Später entdeckte matt, daß sich die geheimnis- volle magnetische Kraft auch bleibend auf Stahl übertragen lasse, wo- durch man die künstlichen Magnete erhielt. 402. Anziehung. Nähert man einem Magnet kleine Gegen- stände von Eisen oder Stahl, wie Nadeln, Federn, Drahtstifte re, so werden sie von ihm angezogen und haften an thm. Hängt man einen Magnetstab an einen Faden auf und nähert ihm ein Stück Eisen, so dreht er sich nach ihm hin. Legt man auf ein Papier, einen Pappdeckel oder ein dünnes Brettchen kleine Eisenstückchen und fährt mit einem Magnet darunter hin und her, so folgen sie seinen Bewegungen. Der Magnet zieht also Eisen an und wird von ihm angezogen. Die mag- netische Kraft wirkt auch durch andere Körper hindurch.

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 354

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
354 Die Elektrizität. A. Reibungselektrizität: Entstehung. Name. Glas-und Harzelektrizität. Leiter. Elektrisiermaschine. Elektrizität durch Verteilung. Gewitter. Blitzableiter. Nordlicht. 8. Berührungselektrizität: Element und Batterie. Elektromagnetismus. Telegraph. Telephon. Galvanoplastik. Elektrisches Licht. Die L l e k t r i z i t ä t ist eine ebenso geheimnisvolle und wunderbare Kraft wie der Magnetismus, mit dem sie in sehr naher Verwandtschaft steht, wie die mag- netische Kraft im Eisen und Stahl gleichsam schlummert und geweckt werden kann, so ist die L. in den Körpern gleichsam gebunden vorhanden und kann durch Reibung an anderen oder durch Berührung mit andern hervorgerufen werden. A. Reibungselektrizität. 406. Entstehung. Reibt man eine trockene und etwas erwärmte Glasstange kräftig mit einem Seiden- oder Wollenlappen, so zieht sie nachher kleine Kügelchen aus Hollun- dermark, Papierschnitzel und andere sehr leichte Körperchen an, hält sie einen Augenblick fest und stößt sie dann wieder ab. Ganz dasselbe thut eine geriebene Harz- oder Siegellack- stange. Diese anziehende Kraft gerie- bener Körper entdeckten schon die alten Griechen am Bernslern, den sie Elek- tron (d. h. Ziehstoff) nannten; daher erhielt dieselbe den Namen Elektri- zität. Nähert man im Dunkeln einem elektrischen Körper einen Fingerknöchel, so springt mit leisem Knistern ein bläuliches Fünkchen über und verursacht ein leichtes Stechen. Reibungselektrizität. 407. Glas- und Harzelektrhität., Frei an einem dünnen Seidenfaden hänge ich ein Kügelchen von trockenem Hollunder- oder Sonnenblumenmark auf (el. Pendel), berühre es dann mit der geriebenen Glasstange und teile ihm so E. mit. Nun wird es abgestoßen und flieht, sobald ich ihm die el. Glasitange nähere. Bringe ich aber die geriebene Harzstange in seine Nahe, so drängt es sich ihr zu und klammert sich an sie an. Hängt man dicht nebeneinander zwei solche Kügelchen an Seiden- fäden auf und berührt beide gleichzeitig mit der Glasstange, so streben sie sofort auseinander. Dasselbe ist der Fall, wenn man beide mit der Harzstange elektrisch macht. Hängt man sie etwas voneinander entfernt auf und berührt das eine mit der Glas-, das andere mit der Harz- stange, so streben sie einander zu, haften kurze Zeit aneinander und kehren dann in die Ruhelage zurück. Daraus geht hervor, daß die E. des Glasstabes von jener der Harzstange verschieden sein muß. Man unterscheidet daher Glas- und Harzelektrizität. Jene nennt man auch positive E. oder Plus-E. (+ E), diese negative E. oder Minus-E. (— E). Sie verhalten sich zusammen wie Nord- und Südmagnetismus.

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 356

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
356 kann aus allen Stellen seines Körpers Funken ziehen. — Schraubt man auf den Konduktor eine Metallspitze, so sammelt sich fast keinel. auf ihm an, sondern sie strömt fortwährend durch die Spitze in die Luft über; nachts zeigt sich hierbei ein schwaches Leuchten. vergl. Rb. § q.;2. C. Erklärung. Man nimmt an, daß über alle Körper die beiden Eleklrizitäten gleich- mäßig verteilt sind, sich sozu- sagen das Gleichgewicht halten und daher nicht bemerkbar wer- den. Durch Reibung werden sie getrennt, indem die eine (Je. in das Reibzeug übergeht und ab- geleitet wird. 410. Elektrizität durch Verteilung. Der Nordpol eines Magnets weckt in dem ihm genäherten Ende eines Eisenstabes Süd-, im andern Nordmagnetismus, die beide wieder verschwinden, sobald der Magnet entfernt wird. (Magnetische Verteilung.) — In ähnlicher Weise wird ein unelektrischer Körper el., wenn er einem stark el genähert wird, indem letzterer die beiden E. des andern verteilt, die entgegengesetzte anzieht- und die gleichnamige abstößt. Es sei z. B. der Konduktor K einer Elektrisiermaschine stark positiv gela- den. Wird ihm nun ein Körper genähert, so zeigt alsbald das dem Konduktor zugewandte Ende desselben negative, das abgekehrte aber positive E. (Beweis: An Leinenfäden aufge- u ■ •*"* s * ™ * -r hängte Doppelpendel streben aus- L- e tnzitat durch Verteilung. einander und werden von einer ge- riebenen Glasstange angezogen, bezw. abgestoßen.) Nach Entfernung vom Konduktor zeigt sich keine elektrische „Spannung" mehr. Der elekrische Funken entsteht durch die Vereinigung der entgegen- gesetzten Elektrizitäten zweier Körper, positive und negative E. haben das Be- streben, sich zu vereinigen, woraus sich auch die el. Anziehung der Körper erklärt. Die el. Spannung ist um so stärker, je mehr E. auf jedem Körper angehäuft ifl Kommen sie sich entsprechend nahe, so durchbrechen die entgegengesetzten Elektrik zitäten die Luft und vereinigen sich, wobei Licht und lvärme erzeugt wird. Elektrisiermaschine. 411. a. Das Gewitter ist die großartigste elektrische Erscheinung. Blitz und Donner sind im großen, was der el. Funke und das durch ihn hervorgerufene Knistern im kleinen ist. Im Sommer entsteht oft eine große Menge E , wenn sich die Dünste der Luft sehr rasch zu Wolkew verdichten. Wolken mit gleicher E. stoßen sich ab, solche mit entgegen-

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 359

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
359 b. Um starke Ströme zu erzeugen, stellt man eine größere Anzahl von Elementen zusammen und verbindet immer die Kupferplatte des einen mit der Zinkplatte des nächstfolgenden. So entsteht eine galv. Batterie, und das Kupferende des ersten und das Zinkende des letzten Elements bilden die Pole. Werden beide Pole durch Leitungsdrähte ver- bunden, so durchzieht ein starker Strom die ganze Batterie. Die galv. Kette ist geschlossen, Galvanische Batterie, wenn sich die beiden Enden der Leitungsdrähte berühren, offen dagegen, wenn dies nicht der Fall ist. Bemerkung. Die Metalle nutzen sich in Säuren rasch ab, so daß der elektrische Strom seine ursprüngliche Stärke bald verliert. Daher hat man auf sehr verschiedene weise sog. konstante (d, h. beständige) Retten zusainmengesetzt, welche lange Zeit einen fast gleichstarken Strom liefern, wie er besonders bei der Telegraphie erforderlich ist.*) 415. Elektromagnetismus. Umwickelt man in einerlei Richtung einen Stab aus wei- chem Eisen vielfach mit einem von Seide um- sponnenen Kupferdraht, so wird das Eisen zu einem Magnet und hält einen Anker fest, so- bald und solange ein galv. Strom den Draht durchzieht. Wird der Strom unterbrochen, so verliert es sofort seine magnetische Kraft, und der Anker fällt ab Ein solches durch einen Elektromagnet, galv. Strom magnetisch gemachtes Eisen heißt Elektromagnet. 416. a. Der elektrische Telegraph (d. h. Fernschreiber), der im Jahre 1833 von mehreren Deutschen**) erfunden und nach und nach sehr vervollkommnet wurde, ist die wichtigste Anwendung der Elektrizität und des Elektromagnetismus. Im Telegraphen- draht ist sozusagen der Blitz unser Eilbote, der unsere Worte mit Gedanken- schnelle in die Ferne trägt und gleichsam Raum und Zeit aufhebt. Denn durch den Telegraphen reden wir mit den entferntesten Völkern und durch ihn erfahren wir sofort, selbst was sich an den „Enden der Erde" zuträgt. Dertelegraph setzt sich der Hauptsache nach aus vierteileu zusammen: «us der Batterie, dem Leitungsdraht, dem Schlüssel u. dem Schreibapparat. Die Batterie Bt erzeugt den galv. Strom, der durch den Leitungs- draht blitzschnell von einer Station zur andern überströmt (von A nach B). *) Für Experimente sehr empfehlenswert ist das Chromsäure-Flaschen- Element. Füllung etwa 200 g technische Chromsäure auf 1l Wasser. Preis von 3 M an. **) Gaus und Weber in Göttingen und Steinheil in München.

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 130

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
130 zurück, um dann als Stifter einer neuen, 'der Eigenart seines Volkes entsprechenden Religion aufzutreten. Diese ist zusammengesetzt aus christ- lichen, jüdischen und heidnischen Lehren, und ihre Hauptsätze sind fol- gende: ..Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed ist sein Prophet. Gebet, Fasten und Almosen öffnen die Pforten des Himmels. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen." Die Anhänger seiner Lehre erhielten den Namen Mohammedaner. In seiner Vaterstadt Mekka fand Mohammed wenig Beifall; ja man stellte ihm sogar nach dem Leben; deshalb stoh er 622 nach Medina. Mit diesem Jahre der Flucht beginnen die Mohammedaner ihre Zeit- rechnung. In Medina fand er bald viele Anhänger und eroberte nun fast ganz Arabien. Er starb 632 und wurde in Medina beigesetzt. Nach seinem Tode wurden seine Lehren gesammelt und aufgeschrieben; dadurch entstand der Koran, das heilige Buch der Mohammedaner, in, 16 und 149. b. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, verbreiteten die mohammedanische Religion (den Islam) mit Feuer und Schwert über ganz Vorderasien und Nord- afrika. Die mohaminedanifchen Mauren (ein Mischvolk in Nordafrika) setzten sogar über die Meerenge von Gibraltar nach Spanien über, eroberten den größten Teil dieses Landes und zertrümmerten das Westgotenreich. Im Jahre 732 waren sie bis in die Mitte Frankreichs vorgedrungen, wurden aber von Karl Martell bei Tsurs an der Loire (tur, loar) geschlagen und nach Spanien zurückgedrängt, wo ihrer Herrschaft erst zur Zeit der Entdeckung Amerikas ein Ende bereitet wurde. — ^53 eroberten die mohaminedanifchen Türken Konstantinopel, die Hauptstadt des oströmischen Reiches, von hier aus drangen sie wiederholt bis Wien vor. Erst Prinz Lugen und Markgraf Ludwig von Baden (der U.ürkenlouis) schlugen sie so vollständig, daß sie aufhörten, Europa in Angst und Schrecken zu halten. 144. Karl der Große. 768—814. Ii, 110—112, 131; Iii, 167. a Der erste und mächtigste Deutsche Kaiser war Karl der Große. Als König der Franken wollte er alle deutschen Völkerschaften zu einem einzigen, großen Reiche vereinigen und durch das Christentum bei ihnen Bildung. Gesittung und Wohlfahrt begründen. Dieses Ziel erreichte er durch langjährige Kriege und eine weise Regierung. Die ersten und schwersten Kriege hatte er gegen die Sachsen zu führen. Diese wohnten vom Niederrhein bis zur Elbe. Sie waren Heiden und machten häufig Raubzüge in fränkisches Gebiet. Erst nach 30jährigen Kämpfen wurden sie unterworfen und zum Christentum bekehrt. Der Krieg mit den Sachsen wurde durch mehrere andere Kämpfe unterbrochen. Die Langobarden in Italien bedrängten den Papst, der deshalb Karl um Hilfe bat. Dieser zog Über die Alpen, besiegte den Longobardenkönig und nahm ihm sein Land. Zum Dank für die geleistete Hilfe setzte ihm der Past am Weihnachtsfeste 800 die römische Kaiser- krone auf das Haupt. Dadurch wurde Karl der oberste Schirmherr aller christlichen Völker. Diese Würde ging auf die folgenden deutschen Könige über. Auch nach Spanien unternahm er einen Heereszug wider die Mau- ren, eroberte das Land bis zum Ebro und nannte es die spanische Mark. Gegen Osten, in Ungarn, wohnten die Avaren. Da sie häufig

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 148

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
148 Fürsten in dem Städtchen Schmalkalden (bei Meiningen) einen Bund zu ihrer Verteidigung geschlossen hatten. Die Häupter desselben waren der Kurfürst (Johann Friedrich) von Sachsen und der Landgraf (Philipp der Großmütige) von Hessen. Der Kurfürst wurde in der Schlacht bei Mühlberg a. d. Elbe 1547 besiegt und gefangen genommen, worauf sich der Landgraf freiwillig unterwarf. Der Kaiser führte beide lange Zeit auf feinen Zügen als Gefangene mit sich. n, i44i Das Land des gefangenen Kurfürsten schenkte Karl dem Herzog Moritz von Sachsen^ der sich ihm angeschlossen hatte, obgleich er selbst Protestant war. Aber bald schämte sich Moritz der Untreue gegen seine Glaubensgenossen und zog gegen den Kaiser. Leider vergaß er sich soweit, daß er sogar mit dem König von Frankreich*) ein Bündnis gegen den Kaiser schloß. Dieser lag, krank und ohne Heer in Innsbruck. Mit genauer Not entging er der Gefangennahme und schloß dann auf einem Reichstage zu Augsburg den Augsburger Religionsfrikden 1555. Die Protestanten erhielten freie Religionsübung und gleiche Rechte mit den Katholiken. Die Bistümer Metz, Toul (tu!) und Verdun (werdön) aber gingen an Frankreich verloren. 6. Karl, enttäuscht über die Erfolglosigkeit so vieler seiner Unter- nehmungen, legte 15k6 die Kaiserkrone nieder und zog sich in das Kloster San Just bei Madrid zurück, um sich in stiller Zurückgezogenheit auf sein Ende vorzubereiten, m, 175. 163. Der dreißigjährige Krieg. 1618—1648. a. Trotz des Augsburger Religionsfriedens dauerten Hader und- Zwietracht zwischen Katholiken und Protestanten fort. Zum gegenseitigem Schutze schlossen die Protestanten einen Bund, die Union, mit dem Kur- fürsten Friedrich V. von der Pfalz an der Spitze; die Katholiken- aber bildeten die Liga und wählten zu ihrem Haupte den Herzog Maximilian von Bayern.**) d. In Böhmen hatte die Reformation weite Verbreitung gefunden. Durch eine kaiserliche Urkunde, den sog. Majestätsbrief, war den Böhmen freie Religionsübung zugesichert; trotzdem wurde auf obrigkeit- lichen Befehl eine neuerbaute protestantische Kirche niedergerissen, eine andere geschlossen. Jetzt zog ein Haufe bewaffneter Protestanten vor das- kaiserliche Schloß in Prag und warf die Räte, welche als Hauptfeinde der Protestanten galten, zum Fenster hinaus (1618). Da zerriß der Kaiser den Majestätsbrief und widerrief die den Böhmen verliehenen Rechte und Freiheiten. Nun sagten sich die Böhmen vom Kaiser los und wählten den Kurfürsten Friedrich von der Pfalz zu ihrem König. Dieser *) Dieser verfolgte in seinem Lande die Protestanten äußerst blutig; in Deutsch--- land hingegen unterstützte er dieselben, um aus der Uneinigkeit der Deutschen Nutzen zu ziehen. Von dieser Zeit ab beginnen die unseligen Einmischungen fremder Völker,, besonders der Franzosen, in. die deutschen Angelegenheiten und der fortwährende- Länderraub.' **) Union — Vereinigung, Verein; Liga — Bund, Bündnis. <

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 316

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
316 sie auch keine selbständige Gestalt besitzen, sondern die des Gefäßes an- nehmen, in welchem sie enthalten sind Können sie sich aber frei ge- stalten. so nehmen sie Kugelform an. Regentropfen, (Luecksilberkügelchen, Erdball; Schrotbereitung. Bei den luftförmigen Körpern O h, bei allen Luftarten und Dämpfen) überwiegt die Abstoßung weitaus den Zusammenhang. Sie zeigen daher das Bestreben, sich immer weiter auszudehnen, so daß sie nur durch äußeren Druck oder die Anziehungskraft der Erde zusammen- gehalten werden. Sie haben daher weder selbständige Gestalt noch be- stimmten Raumgehalt. Letzterer (und damit ihre Dichtigkeit) hängt einzig und allein von dem äußeren Druck ab. Man kann eine eingeschlossene Luftmasse auf V2, V3, V10 re ihres Raumes zusammenpressen; und um- gekehrt, wenn man sie in einen 2, 3 oder 10 mal größeren leeren Raum bringt, so füllt sie auch diesen vollständig aus b Die Wärme hat den größten Einfluß auf die Art des Zu- sammenhanges, in dem sie die abstoßende Kraft erhöht und dadurch die Massenteilchen etwas voneinander entfernt; infolgedessen wird deren Zu- sammenhangskraft bedeutend verringert, so daß bei genügender Wärme- zufuhr die Abstoßung endlich die Oberhand erlangt. Daher sind bei geringer Wärme manche Körper fest, welche bei steigender Wärme flüssig werden (schmelzen) und endlich luftförmige Gestalt annehmen (verdampfen), wie Wasser, Fett, Schwefel, Quecksilber rc. 3-17. Elastizität. (Feder- oder Schnellkraft.) Biegt man ein Meerrohr oder ernen Stahlstreifen etivas und läßt dann los, so streckt sich der Körper wieder und kehrt in seine vorherige Gestalt zurück. Einen trockenen Schwamm kann man sehr zusammenpressen; er dehnt sich jedoch sofort wieder aus, sobald der Druck nachläßt. Man sagt, solche Körper seien elastisch, oder sie besitzen Elastizität; auch nennt man diese Eigenschaft Federkraft, weil sie namentlich bei Federn aus Stahl an Uhren, Schlössern, Kutschen rc benützt wird. Manche Stoffe sind sehr elastisch, w.e Gummi, Stahl, Fischbein, Elfenbein, Wolle, Luft, frisch- gebackenes Brot rc; andere hingegen zeigen nur wenig Elastizität. Die Elastizität besteht darin, daß sicy die Teile eines Körpers aus ihrer ursprünglichen Lage verschieben lassen, aber rasch wieder in dieselbe zurückkehren, sobald die äußere Einwirkung (Kraft) aufhört, vor- ausgesetzt, daß die Elastizitätsgrenze nicht überschritten wurde. Beispiele! 348. Änhangökraft. (Flächen anzieh Un g oder Adhäsion.) a. Legt man zwei glatte Glasscheiben aufeinander, so haften sie ziemlich fest aneinander, besonders wenn man sie vor dem Zusammenlegen benetzt. Fein polierte Glasscheiben sind fast gar nicht mehr zu trennen. Diese gegenseitige Anziehung der Körper nennt man Anhangs - kraft oder Adhäsion. Dieselbe äußert sich um so kräftiger, je inniger sich die Oberstächen der Körper berühren (daher Flächenanziehung). Hierauf beruht die Wirkung des Leimens und Lötens, des Aufeinander- pressens, sowie die Bindekraft des Mörtels.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 317

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
317 vermöge der Anhangskraft haftet Tinte auf dem Papier, Staub an den wänden, Stanniol am Spiegelglas, Luft, Riechstoffe, Ruß zc an Kleidern und andern Dingen. Manche Körper ziehen die Feuchtigket der Luft an sich. Bekannt ist, daß man verdorbenes Trinkwaffer durch frische Kohle, den Zucker mittels Blut und Knochenkohle reinigt, weil diese die Riech- und Farbstoffe heftig an sich ziehen. Diese Anziehung wirkt auch noch auf geringe Entfernung, bsat man ein Gefäß mit Wasser und legt in die Mitte zwei kleine Stückchen Holz oder Kork, so haben sie sich bald vereinigt und wandern nun gemeinsam zum Rande. Die Luftperlen haften an der Wandung des Wasserglases. Mit der Entfernung nimmt die Anziehung ab. Daher versieht man Kannen zc mit einer Ausgußröhre oder Lchnauxe, um die ausströmende Flüssigkeit vom Rande zu entfernen. d. Taucht man ein Gold- oder Silberstück in Quecksilber, so wird es davon benetzt, d. h. das Quecksilber bleibt infolge der Anhangskcast daran hängen; an einem Glasstäbchen haftet es nicht. Glas- und Queck- silber zeigen also keine Anziehung, d. h. die Teile des letzteren hängen untereinander stärker zusammen, als sie vom Glas angezogen werden, oder die Zusammenhangskraft überwiegt die Anhangskraft. Etwas Wasser auf eine staubige oder fettige Fläche gegossen, zerfließt nicht, sondern rollt in Tropfen darüber hin. Es findet also zwischen manchen Körpern eine (scheinbare) Abstoßung statt. — Beispiele! c. Haarröhrchenanziehung. Der Wasserspiegel in einem Gefäße bildet eine wagrechte Ebene; am Rande jedoch steht das Wasser wegen der Anhangskraft etwas höher. Quecksilber in einem Glasgefäße steht dagegen wegen der Abstoßung am Rande tiefer. Die Anziehung und Abstoßung zeigt sich besonders deutlich in sehr engen Glasröhren, den sog. Haarröhr- chen. Taucht man diese senkrecht in Wasser- oder Queck- silber, so steht die Flüssigkeit in ihnen merklich über dem Hauptspiegel, beziehungsweise unter demselben, und zwar um so mehr, je enger die Röhre ist. Dies bezeichnet man als Haarröhrchenerscheinungen. Bei den pflanzen bilden die Gefäße (Fasern) solch enge, aufsteigende Röhr- chen, weshalb der Saft in ihnen emporsteigt, wobei er durch die an den Blättern stattfindende Verdunstung unterstützt wird. In lockern Körpern bewirken die zahl- reichen kleinen Zwischenräume die gleiche Erscheinung; auf diese Art steigt z. B. das (Dl im Lampendochte empor. — Beispiele! 349. Schwere, a. Hält man einen Gegenstand in der Hand, so fühlt man einen Druck oder Zug nach unten; läßt man los, so fällt der Gegenstand senkrecht zur Erde, und zwar eine Bleikugel rasch, eine Feder dagegen langsam. Wie nämlich die Körper unter sich einander anziehen, so zieht die Erde wegen ihrer Größe alle andern mit so großer Gewalt an, daß sich keiner ganz von ihr entfernen kann. So hält sie die Luft fest, und selbst eine senkrecht in die Höhe geschossene Kugel muß wieder zu ihr zurückkehren. Alle Körper werden gleich stark angezogen. Daß die Feder so langsam fällt, rührt von dem Widerstande der Luft her; denn im luftleeren Raum fällt sie ebenso rasch wie eine Bleikugel. Die Anziehung der Erde nennt man Schwerkraft. Da alle Körper von der Erde angezogen werden, so besitzen auch alle Su
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